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Bericht von der Hauptversammlung des VLF und des VLM

Gemeinsame Bezirksversammlung des vlf und VLM

Der vlf Hof war  der Ausrichter der gemeinsamen Bezirksversammlung des Verbandes für landwirtschaftliche Fachbildung (vlf) und des Verbands der Landwirtschaftsmeister (VLM) in Oberfranken am Sonntag, den 19. November 2023 im Veranstaltungsraum des Bauernhofmuseums Kleinlosnitz, Landkreis Hof. Professor Peer Ederer aus der Schweiz referierte zum Thema „Kühe und Klima“.

Im Folgenden einige zentrale Aussagen aus seinem Vortrag, zusammengestellt von Karl Fischer, vlf Hof:

Futterpflanzen binden über die Photosynthese Kohlendioxid (CO2) aus der Luft. Rinder fressen und verdauen die Futterpflanzen. Im Pansen der Wiederkäuer entsteht Methan (CH4), welches die Tiere über ihren Schlund in der Atmosphäre abgeben. Das Methan wird dort wieder zu Kohlendioxid abgebaut. Dieses Kohlendioxid wird wieder von Futterpflanzen gebunden. Ein Kreislauf seit es Wiederkäuer gibt.

Aus Daten zur Entwicklung der Methankonzentration in der Atmosphäre zeigt sich ein deutlicher Anstieg in den letzten 250 Jahren mit Beginn der Industrialisierung. Methan ist neben Kohlendioxid und Lachgas eines der „Treibhausgase“, die für die Erderwärmung verantwortlich sind.

Der Anstieg bei Methankonzentration in der Luft kann aber nicht mit dem Methanausstoß der Wiederkäuer erklärt werden, denn deren Zahl ist im gleichen Zeitraum nicht entsprechend angestiegen. In Europa ist die Zahl der Rinder sogar gesunken. Es ist also nicht zielführend die Zahl der Rinder zu verringern, denn die Kühe sind nicht die Verursacher für den Anstieg der Methankonzentration in der Atmosphäre.

Eine starke Reduzierung der Rinderbestände in Europa würde eher Schaden als Nutzen verursachen, denn die Nutzung des Grünlands würde drastisch eingeschränkt. Der Grünlandaufwuchs wird ja erst über die Rinder für die menschliche Ernährung verfügbar in Form von Milchprodukten und Fleisch.  

Sicher ist es von größter Bedeutung, die Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre zu verringern, um die Überhitzung unseres Klimas zu vermeiden. Doch gerade bei Methan muss die Wissenschaft noch viel erforschen, um die Zusammenhänge von Herkunft und Abbau dieses Gases in der Atmosphäre zu verstehen.

Wer aber die Kuh zum Sündenbock für den Klimawandel macht, irrt sich gewaltig.